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EuGH-Urteil zur Anrede: Datenschutz und moderne Sprache

19. Februar 2025 Across the Board

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden: Die verpflichtende Angabe einer Anrede verstößt gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Wie du ab jetzt passende und moderne Anreden verfasst und welche Bedeutung das neue Gesetz in Bezug auf Datenschutz und sprachliche Inklusion bietet, erfährst du hier.

Das Urteil und die Chancen für die Event-Branche

Der EuGH stärkt mit seinem Urteil das Prinzip der Datensparsamkeit: Unternehmen dürfen von Nutzer:innen nur diejenigen Informationen erheben, die für die jeweilige Dienstleistung erforderlich sind. Die verpflichtende Abfrage einer Anrede ist laut EuGH nicht notwendig und verstößt somit gegen die DSGVO. Ein Fortschritt für den Datenschutz!

Einen weiteren Fortschritt verzeichnet die sprachliche Inklusion: Das Gesetz fördert den Umstieg auf gender-sensible und moderne Lösungen in Unternehmen. Auch für die Event-Branche bietet das Urteil viel Potential, das mit ein paar Anpassungen ausgeschöpft werden kann. Wir zeigen dir, wie du deine Kommunikation anpassen kannst, sodass sie rechtskonform ist und nutzerfreundlich bleibt – von der Registrierung über Mailings bis hin zum Ticketshop.

Für die meisten Unternehmen sind das Thema „Anrede“ sowie die entsprechenden System-Anpassungen aber nicht neu. Bereits 2018 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass bei der Wahl von Anrede bzw. Geschlecht eine „dritte Option“ zur Auswahl stehen muss: neben „weiblich“ und „männlich“ muss seitdem auch die Option „divers“ wählbar sein.

Unser Tipp: vollständiger Verzicht auf die Anrede

Unsere Produkte ermöglichen bereits jetzt, auf eine verpflichtende Anrede zu verzichten. In verschiedenen Bereichen des Registrierungs- und Ticketing-Prozesses können individuelle Formulierungen hinterlegt werden, um sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch den Wünschen von Veranstalter- und Aussteller:innen gerecht zu werden. Wir machen dir Vorschläge, die sehr gut auch ohne Anrede funktionieren – eine moderne und simple Lösung.

Die modernste und simpelste Lösung ist die Ansprache per Vorname:

Ist dir die Anrede mit Vor- und Nachnamen wichtig? Wie wär’s mit:

Beide Varianten funktionieren universell und unabhängig von Anrede oder Geschlecht.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Person in ihrer spezifischen Funktion anzusprechen:

Auch für die Rollenbezeichnung auf Badges haben wir Tipps für dich: Sowohl mit Gendern, einer Abkürzung als auch dem englischen Begriff erreichst du alle Personen.

badges mit unterschiedlicher Rollenbenennung

Spezifische Anrede

Wenn du trotz dieser modernen und einfachen Lösungsvorschläge nicht auf eine Anrede verzichten möchtest, finde als erstes heraus, wie eine Person angesprochen werden möchte. Erfrage dies direkt bei der Registrierung! Als Anredeoptionen schlagen wir vor:

Die gewünschte Anrede wird im System gespeichert und kann während der weiteren Kommunikation automatisch verwendet werden. Hierfür hinterlegst du im System verschiedene Anredeformen, die entsprechend der gewünschten Anrede automatisch verwendet werden.

Vorschläge für die spezifische Anrede in Mailtexten:

  weiblich männlich divers keine Angabe
Hallo Frau Nachname Herr Nachname Vorname Nachname Vorname Nachname
Guten Tag Frau Nachname Herr Nachname Vorname Nachname Vorname Nachname
Sehr geehrte
Herr Nachname
Sehr geehrter
Frau Nachname
Sehr geehrte:r
Vorname Nachname
Sehr geehrte:r
Vorname Nachname

Vorschläge für die spezifische Anrede auf Badges:

weiblich männlich divers keine Anrede
Besucherin Besucher Besucher:in Besucher:in

Badges mit unterschiedlicher Anrede

 

Gestaltungsspielräume und Konsistenz: Sternchen, Binnen-I & Co.

Neben der Wahl der Anredeformate besteht auch die Möglichkeit, verschiedene Schreibweisen für gendersensible Sprache zu nutzen. Gängig sind der Doppelpunkt (Besucher:in) und das Sternchen (Besucher*in) sowie der Unterstrich (Besucher_in) und das Binnen-I (BesucherInnen). Egal wofür du dich entscheidest: Eine konsistente Nutzung ist essenziell!

Die Möglichkeit, auf eine verpflichtende Anrede zu verzichten und gendersensible Formulierungen flexibel zu gestalten, trägt nicht nur zur Rechtskonformität bei, sondern verbessert auch das Nutzungserlebnis. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Veränderungen reagieren, sind gut für die Zukunft aufgestellt. ADITUS unterstützt Veranstalter:innen bei der Umsetzung dieser modernen und inklusiven Prozesse.

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